Mediation ist ein hervorragender Weg, um Körper, Geist und Seele zur Ruhe zu bringen, Stress abzubauen und zu mehr Gelassenheit zu finden. Wer regelmäßig meditiert, lebt gesünder, das haben verschiedene wissenschaftliche Studien nachgewiesen. Es gibt zahllose Formen und Techniken der Meditation, viele sind Teil einer Philosophie oder Ideologie. Das ist nicht jedermanns Sache.

Wer das nicht mag, kann sich auf reine Achtsamkeits-Übungen beschränken, die auf einen philosophischen Überbau verzichten. Wir stellen hier zwei “neutrale” Formen der Meditation vor, beide sind fachlich anerkannt: MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) und Headspace.

Meditation der Gruppe: MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction)

MBSR bezeichnet sich selbst nicht als klassische Meditation, sondern als Achtsamkeits-Training. Tatsächlich entsprechen die Techniken allerdings denen einer Meditation. Achtsamkeit bedeutet, dass man Empfindungen, Zustände, Gegebenheiten wahrnimmt, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen. Man tritt sozusagen einen Schritt zurück und wird zum Beobachter. Dies wird im Rahmen der MBSR-Programme mit verschiedenen Elementen praktiziert: achtsame Körperwahrnehmung (Body-Scan), Sitzmeditation, Gehmeditation, Atemübungen sowie einfache Yoga-Übungen.  Je nach Trainer können die Inhalte und Dauer der Programme variieren. Ziel bei MBSR ist, diese achtsame Haltung so weit zu verinnerlichen, dass man sie auch im Alltag übernehmen kann. Denn wer in stressigen Momenten einen Schritt zurücktreten und zum Beobachter werden kann, ist seinen Emotionen nicht mehr so ausgeliefert. So kann man Stress und emotionalen Belastungen besser widerstehen.

MBSR wurde in den Siebziger Jahren von Jon Kabat-Zinn entwickelt, der eine Klinik in den USA leitete. Es gibt deutschlandweit Kurse, mit denen man unter Anleitung MBSR in einigen Wochen erlernen kann (Kurse finden unter mbsr-verband.de). Voraussetzung für den Erfolg ist allerdings immer, dass man selber täglich übt – sich nur passiv berieseln zu lassen, funktioniert bei MBSR nicht.

Meditieren lernen mit einer App: Headspace

Wer lieber alleine üben möchte, ist vielleicht bei “Headspace” gut aufgehoben. Mit dieser Meditations-App kann man in Eigenregie, aber unter professioneller Anleitung, Schritt für Schritt eine relativ einfache Meditationstechnik erlernen und immer weiter verfeinern. Die App ist englischsprachig, jedoch sehr gut verständlich. Mit der kostenlosen Testversion lernt man über mehrere Sitzungen die Basics der Meditation kennen und bekommt einen Eindruck, ob Headspace für einen das Richtige ist.

Auch bei Headspace geht es darum, die ganze Aufmerksamkeit auf den Moment zu richten: wahrnehmen, was gerade ist,  ohne es zu werten oder verändern zu wollen. Das kann die Beobachtung des eigenen Atems sein, die Wahrnehmung des Körpers und der Gedanken oder auch der Geräusche in der Umgebung. Abschweifende Gedanken werden ausgeblendet. Das klingt einfach, braucht aber Übung, um die “Horde wilder Affen” zum Schweigen zu bringen, die im Kopf gern herumspukt, wenn man sich mal nicht ablenkt. Bei Headspace wird auch Meditation zu bestimmten Zielsetzungen angeboten, z.B. bei Ängsten oder Schlafstörungen. Das Angebot ist sehr umfangreich und kann zu einem dauerhaften Begleiter durch die Welt der Meditation  werden.

Sowohl Headspace als auch MSBR sind sehr gut für komplette Anfänger geeignet. Aber Achtung: Meditation ist keine Entspannung, der man sich passiv  überlassen kann, sondern eine aktive Fokussierung auf bestimmte Formen der Wahrnehmung. Das zu erlernen ist durchaus anspruchsvoll, aber machbar. Voraussetzung ist, dass man regelmäßig übt. Wer dagegen eine passive Form der Entspannung sucht, für den sind vielleicht Phantasiereisen das Richtige.

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