Jeder weiß: Wer sich nicht regelmäßig die Zähne putzt, wird früher oder später mit Karies und Parodontitis bestraft. Dann droht der Bohrer. Aber wie häufig muss man sich eigentlich die Zähne putzen, um Karies zu verhindern? Zweimal täglich? Nach jeder Mahlzeit? Oder reicht einmal am Tag aus? Wir haben uns schlau gemacht.
Wie entstehen Karies und Parodontitis (Zahnfleischentzündung)?
Die Ursache für Karies und Parodontitis sind schädliche Bakterien, die sich im Zahnbelag sammeln und vermehren (Zahnbelag wird übrigens auch als Plaque oder Biofilm bezeichnet). Wenn man den Belag entfernt, werden die Bakterien unschädlich gemacht. Die gute Nachricht: Diese Bakterien brauchen 24 Std., um sich neu zu bilden. Deshalb genügt es, sie einmal täglich gründlich zu entfernen, um Karies und Parodontitis zu verhindern. Dabei muss man jedoch etwas beachten:
So funktioniert „nur einmal täglich Zähneputzen“
Die schädlichen Beläge bilden sich nicht nur auf den sichtbaren Flächen der Zähne, sondern ebenso in den Zahnzwischenräumen, und dort kommt die Zahnbürste nicht hin. Um die Beläge auch hier gründlich zu entfernen, muss man daher zusätzlich Zwischenraumbürsten (Interdentalbürsten) und/oder Zahnseide benutzen. Beim Zahnarzt wird einem gezeigt, wie man das richtig macht. Streng genommen geht es also nicht um Einmal täglich Zähneputzen, sondern darum, einmal täglich Zähne und Zahnzwischenräume zu reinigen. Wer das korrekt und regelmäßig erledigt, kann sich das zweite Mal Zähneputzen tatsächlich sparen. In der Praxis jedoch ist Zähneputzen ja auch gut, um sich frisch und gepflegt zu fühlen.
Wie lange soll eine gründliche Zahnreinigung dauern?
Alle Zähne und Zwischenräume gründlich zu reinigen und von Belägen zu befreien, geht nicht husch-husch. Allein das Zähneputzen mit der Zahnbürste sollte laut Zahnarzt drei Minuten dauern – schon weil das Fluorid in der Zahncreme zwei Minuten braucht, um seine Wirkung zu entfalten. Für die sorgfältige Reinigung der Zwischenräume muss man auch etwas Zeit einplanen. Wenn man etwas Übung hat, sollte man in zwei Minuten damit durch sein.
Kann man sich zu oft die Zähne putzen?
Klare Antwort: Ja! Wer z.B. nach jeder Mahlzeit gleich zur Bürste greift, tut sich damit keinen Gefallen. Denn in vielen Nahrungsmitteln ist Säure enthalten, die den Zahnschmelz angreift. Wenn man jetzt auch noch bürstet, wird der Zahnschmelz zusätzlich strapaziert. Nach ca. 1 Stunde hat sich die Säure wieder neutralisiert; solange sollte man auf jeden Fall mit dem Zähneputzen warten. Aus zahnmedizinischer Sicht ist es nicht nötig, nach jeder Mahlzeit zu putzen, um Karies und Parodontitis zu verhindern (siehe oben). Aber wer nach dem Essen ein frisches Mundgefühl haben möchte, kann ruhig zur Zahnbürste greifen und putzen – dabei aber keinesfalls schrubben, sondern sanft von der Wurzel zur Spitze bürsten.