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Kurzsichtigkeit bei Kindern muss nicht sein

Für ein Kind ist es meist unangenehm, wenn es eine Brille tragen muss. Beim Spielen und Toben, im Schwimmbad und beim Sport ist eine Brille lästig. Umso bedenklicher, dass Kurzsichtigkeit weltweit stark auf dem Vormarsch ist: Laut Studien wird bis zum Jahr 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein und eine Brille tragen. Kurzsichtigkeit (Fachbegriff: Myopie) ist für Kinder aber noch in anderer Hinsicht keine gute Perspektive.

Frühe Kurzsichtigkeit ist ein Risiko

Je früher das Kind kurzsichtig wird, desto höher ist das Risiko, dass sich daraus eine sogenannte stark fortschreitende Kurzsichtigkeit entwickeln könnte. Bei dieser Erkrankung braucht man Jahr für Jahr deutlich stärkere Brillengläser. Zudem steigt das Risiko für ernsthafte Augenerkrankungen wie zum Beispiel Netzhautablösung oder Makuladegeneration an. Wenn bei einem Kind die Kurzsichtigkeit stark zunimmt, muss man auf jeden Fall den Augenarzt zu Rate ziehen. Bei einer Zunahme von mehr als 0,75 Dioptrien pro Jahr könnten moderne Kontaktlinsen oder Tropftherapien helfen.

Wann werden Kinder kurzsichtig?

Meist setzt die Kurzsichtigkeit zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr ein, als sogenannte Schulmyopie. Zum Fortschreiten der Myopie kann es dann kommen, wenn das Kind intensiv liest und das Buch, Smartphone oder Tablet beim Lesen nah vor die Augen hält. Insbesondere, wenn diese „Naheinstellung“ lange aufrechterhalten wird, kann das eine Zunahme der Kurzsichtigkeit fördern. Deshalb: nach spätestens 30 Minuten Lesen eine Pause einlegen und die Augen in die Ferne schweifen lassen.

Volkskrankheit Kurzsichtigkeit – was sind die Ursachen?

Wer kurzsichtig ist, kann meist in der Nähe gut sehen, in der Ferne jedoch nur unscharf. Wenn Kinder kurzsichtig werden, kann das viele Gründe haben, z.B. spielt die Vererbung eine Rolle. Nach neuesten Studien hat jedoch vor allem unser Lebensstil einen sehr großen Einfluss: Kinder spielen heute deutlich weniger draußen als früher. Einige verbringen stattdessen viele Stunden ununterbrochen vor dem Computer oder am Smartphone und haben dabei den Bildschirm direkt vor der Nase. Das ist für die Entwicklung von Kinderaugen jedoch genau das Falsche.

Das kannst du tun, damit dein Kind nicht kurzsichtig wird

Damit sich Kinderaugen gesund entwickeln, sollte ein Kind viel draußen an der frischen Luft spielen, und zwar bei Tageslicht. Denn das Tageslicht beeinflusst den Dopaminstoffwechsel der Netzhaut, und der wiederum steuert das Längenwachstum des Auges (bei Kurzsichtigkeit ist der Augapfel zu lang gewachsen).Wenn Kinder täglich mindestens zwei Stunden draußen spielen oder Sport treiben, bekommt das Auge ausreichend Licht. Außerdem wechselt der Blick dabei immer wieder zwischen Nahsicht und dem Blick in die Ferne – das entspannt die Augen und kann vorbeugend wirken.

Frühe Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig

Ebenfalls wichtig: Kinderaugen sollten schon im Babyalter von Augenarzt und Orthoptistin untersucht werden, damit eventuelle Sehfehler möglichst frühzeitig festgestellt und behandelt werden können.  Die erste Untersuchung sollte bereits zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat erfolgen, dann mit 3 Jahren und vor der Einschulung.

Fachliche Beratung Dipl. Orthoptistin Elke van Alen SOG, www.augen-blankenese.de

Foto: Henry Olden / www.shutterstock.com

 

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