Sich das Rauchen abgewöhnen ist das eine. Aber häufig beginnt die größte Herausforderung erst, wenn die letzte Zigarette geraucht ist: Man nimmt zu. Oft ziemlich schnell und ziemlich viel. Warum ist das so, und was kann man dagegen tun?
Warum so viele Ex-Raucher zunehmen – vier Fakten.
- Rauchen führt zu einem höheren Grundumsatz, und das bedeutet: Der Körper eines Rauchers verbraucht mehr Kalorien als der eines Nichtrauchers. Wenn man also aufhört zu rauchen und so weiter isst wie bisher, nimmt zu.
- Wer auf die Zigarette verzichtet, neigt dazu, mehr zu naschen – quasi als Ersatzbefriedigung. Denn beides bedeutet orale Befriedigung, und wenn man schon nicht an der Zigarette ziehen darf, dann holt man sich den Genuss eben gern mal aus der Tüte Gummibärchen.
- Rauchen hemmt den Appetit und hilft einem über Hungergefühle hinweg. Daher fällt es Rauchern oft leichter, ihr Gewicht zu kontrollieren.
- Erschwerend kommt hinzu: Nikotin regt die Ausschüttung der Hirnbotenstoffe (Neurotransmitter) Adrenalin, Serotonin und Dopamin an, die das Belohnungssystem im Gehirn pushen. Fällt das weg, sucht der Körper nach anderen Möglichkeiten, um das Belohnungssystem zu befriedigen, und das funktioniert auch mit Süßigkeiten.
Die beste Strategie gegen Gewichtszunahme, wenn man aufhört zu rauchen
Es gibt eigentlich nur einen wirklich effektiven Weg, um beim Nikotinentzug der Waage ein Schnippchen zu schlagen, und das ist Sport. Das A und O ist, seinen Stoffwechsel und die Fettverbrennung auf Touren zu bringen. Das gelingt am besten mit Ausdauertraining. Es ist egal, ob man läuft, Fahrrad fährt, ins Studio zum Spinning geht oder Cardiotraining mit einer App macht (wie z.B.Runtastic,Nike Training Club , freeletics), Hauptsache, der Puls geht ordentlich hoch. Dadurch wird die Fettverbrennung angekurbelt, und zwar auch noch Stunden nach dem Training. So kann man ausgleichen, dass der Stoffwechsel ohne das Nikotin langsamer arbeitet. Auch fällt gelegentliches Naschen weniger ins Gewicht, da man sich die zusätzlichen Kalorien zumindest zum Teil wieder abtrainiert. Wer nicht nur Cardiotraining macht, sondern auch noch ein paar Krafteinheiten einbaut, profitiert doppelt.
Rauchen abgewöhnen, neuen Lebensstil angewöhnen
Nach intensivem Sport hat man in der Regel wenig Lust aufs Rauchen, zumal beim Sport Glückshormone ausgeschüttet werden. Überhaupt lenkt Sport hervorragend vom Jieper auf die Zigarette ab und hilft einem über manchen schwachen Moment hinweg. Sport ist also eine gute Strategie, um sich die schwierige Phase des Abgewöhnens zu erleichtern und andererseits der Gewichtszunahme entgegenzuwirken – und das dauerhaft. Denn wer mit dem Rauchen aufhört, muss seinen Lebensstil ein Stück weit ändern und auf eine liebgewonnene Gewohnheit verzichten. Die beste Strategie ist, die entstandene Lücke mit Sport zu füllen und sich einen sportlich-aktiven Lebensstil anzugewöhnen. Dann hat man sozusagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
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