Fährst du auch so ungern nachts Auto? Womöglich noch bei nassen Straßen und mit Gegenverkehr, der einen blendet? Hast Du das Gefühl, dass Du nachtblind bist? Wenn ja, bist du in guter Gesellschaft. Denn Autofahren bei Dunkelheit oder in der Dämmerung gehört zu den Dingen, die sehr vielen Menschen Probleme machen. Der Grund dafür: Sie sehen nachts schlecht. Mit einer echten „Nachtblindheit“ hat das nur sehr selten zu tun – denn nachtblind zu sein, ist eine ernsthafte Erkrankung. Meist ist die Ursache viel harmloser.
Woran liegt es, wenn man bei Dunkelheit schlecht sieht?
Je dunkler es ist, desto größer wird die Pupille, damit mehr Licht auf die Netzhaut fallen kann. Im Laufe des Lebens verliert die Pupille diese Flexibilität zunehmend und kann sich dann nicht mehr so weit öffnen. Dadurch erreicht weniger Licht die Netzhaut. Zudem ist das Innere des Auges mit den Jahren immer weniger transparent und häufig auch durch Einlagerungen getrübt. Sie bewirken, dass einfallendes Licht gestreut wird und man sich dann beim Autofahren nachts leichter geblendet fühlt. Was aber kann man dagegen tun?
Nachtblind? Der Augenarzt klärt die Ursachen.
Zunächst muss man durch eine Untersuchung beim Augenarzt klären lassen, ob eine Erkrankung schuld ist, dass man nachts schlecht sieht. Wenn man wirklich nachtblind ist, ist das Auge unfähig, sich an Dunkelheit anzupassen; dies ist zum Glück jedoch sehr selten. Aber auch Grüner Star und Grauer Star und Erkrankungen der Netzhaut wie z.B. Makula Degeneration können die Ursache sein. Außerdem muss überprüft werden, ob man weitsichtig ist oder eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) hat – beides macht das Auge ebenfalls empfindlich gegen Blendung nachts beim Autofahren, kann aber ganz einfach mit einer Brille korrigiert werden.
Gibt es eine Therapie gegen das schlechte Sehen in der Dämmerung?
Wenn keine echte Nachtblindheit und keine anderen Erkrankungen oder Sehfehler vorliegen, sondern der natürliche Alterungsprozess schuld ist, kann man wenig tun. Weder gibt es Medikamente noch helfen Vitamine oder eine Zauberbrille, um nachts sehen zu können wie ein Luchs. Aber es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie man sich das Autofahren bei Dunkelheit erleichtern kann.
5 Tipps, um nachts beim Autofahren besser zu sehen.
- Scheibe säubern
Mach deine Frontscheibe vor der Fahrt gründlich sauber – und zwar von innen wie von außen. Säubere auch die Scheinwerfer, und achte darauf, dass die Wischerblätter intakt sind. - Brille putzen
Mit sauberen Brillengläsern sieht man eindeutig besser. - Trockene Augen? Augentropfen!
Wenn du an trockenen Augen leidest, benutze regelmäßig deine Augentropfen zur Befeuchtung, damit Hornhaut und Bindehaut nicht austrocknen. - Hauptverkehrsstraßen nutzen
Fahre bevorzugt auf Hauptverkehrsstraßen, die in der Regel besser beleuchtet sind als Nebenstraßen, selbst wenn die Strecke dadurch etwas länger wird. - Beim Autokauf: Xenon Licht
Entscheide dich bei deinem Auto für Xenon Licht, das einen deutlichen Zugewinn an Helligkeit bringt. Moderne Scheinwerfer können zudem bei Kurvenfahrten „um die Ecke“ leuchten, so dass die Straße zu jedem Zeitpunkt gut ausgeleuchtet ist.
Fachliche Beratung: Dr. Peter P. Kaupke, www.augen-blankenese.de
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